Stachel
Der Giftstachel der Honigbiene ging in der Entwicklungsgeschichte aus einem Legestachel hervor. Die meisten Bienenarten besitzen ebenfalls einen Giftstachel zur Verteidigung. Der Stachel der Arbeiterinnen hat als Besonderheit kleinste Widerhaken.
Wird ein Mensch oder ein Wirbeltier gestochen, bleibt der Stachel durch die Widerhaken in der elastischen Oberhaut stecken. Die Biene kann ihn im Gegensatz zu den Wespen nicht wieder herausziehen, so dass ihr kompletter Stechapparat (inklusive Giftblase) aus dem Hinterleib gerissen wird, was für die Biene eine tödliche Verletzung bedeutet.
Der so herausgerissene Stechapparat pumpt über den Stachel weiteres Bienengift in den Körper des Feindes. Des Weiteren setzt die Biene in dem Moment, in dem sie ihren Stachel einbüßt, ein Alarmpheromon frei. Dies kann in der Nähe des Bienenstocks weitere Artgenossinnen auf den Plan rufen, die ihrerseits den Feind angreifen. Sie stechen bevorzugt an die gleiche Stelle, dort, wo das Alarmpheromon am stärksten konzentriert ist. Imker vermeiden bei der Arbeit an den Bienenvölkern diese Gefahr, indem sie Rauch erzeugen, was die Bienen ablenkt.
Der Rauch täuscht einen Waldbrand vor. Die Bienen bereiten sich auf eine eventuelle Flucht vor und saugen dafür Honig aus den Waben. Somit sind die Bienen abgelenkt und lassen den Imker arbeiten.
In erster Linie wird der Stachel zur Verteidigung gegen andere Insekten eingesetzt, in deren nicht elastischem Chitinpanzer sich die Widerhaken nicht verfangen, sondern besonders große Wunden am Feind hinterlassen.
Die bei einem Stich eingespritzte Giftmenge wird mit 0,1 mg angegeben.
Umgang mit Bienen
Wer von einer Biene angeflogen beflogen und Angst hat, sollte sich ruhig verhalten. Bienen stechen nur, wenn sie sich oder ihren Bau unmittelbar bedroht oder angegriffen sehen. Bienen, die im Garten beispielsweise auf Blütenbesuch sind, um Nektar und Pollen zu sammeln, sind keinesfalls aggressiv. Ein ruhiger Summton und langsames Herumfliegen von Blüte zu Blüte signalisiert „gute“ Laune bei der Biene. Ein hochfrequentes, „schrilles“ Summen sowie nervöses Zickzackfliegen zeigt eine misstrauische und verteidigungsbereite Biene. Intensive, fremde Gerüche (Haarpflegemittel, Aftershave und Parfüm, Alkoholfahne, Abgase von Motoren, Mentholbonbons u. Ä.) sowie schlagende, abwehrende Bewegungen können Bienen, aber auch Wespen und Hornissen ebenfalls in Aggression versetzen.
Selbst eine Biene auf der Nase sondiert nur ihre Umgebung und beabsichtigt in der Regel keinen Übergriff, ganz im Gegensatz zu einer Mücke.
Eingesperrte Bienen befreien
Was tun bei einem Bienenschwarm im Garten?
Ein Bienenschwarm, der sich im Garten an einem Baum niederlässt, ist in der Regel friedfertig und neigt überhaupt nicht zum Stechen. Selbst im Augenblick der Ankunft, wenn sich also eine Wolke von bis zu 25.000 Bienen nähert, besteht kaum Gefahr. Man kann einen solchen Schwarm aus der Nähe beobachten, muss allerdings damit rechnen, als Lande- oder kurzzeitiger Ruheplatz von einzelnen Bienen auserkoren zu werden. Sinnvoll ist es, so bald wie möglich einen Imker zu verständigen, der den Bienenschwarm einfängt. Wo kein Imker bekannt ist, helfen Feuerwehr, Polizei, Stadtverwaltung oder Umweltamt weiter, da sie Kontakte zu Imkern unterhalten.
Was tun, wenn eine Biene doch mal zugestochen hat?
Wie erkenne ich eine allergische Reaktion nach einem Stich?
sind Symptome für eine allergische Reaktion auf einen Stich (nicht nur bei Bienen).
Was tun?
Falls die Rettungsleitstelle nach dem Insekt fragt, welches gestochen hat:
Bienen sind schwarz mit weißen Streifen und Wespen sind gelb mit schwarzen Streifen! Also ist Biene Maja eigentlich eine Wespe!!!
Außerdem befindet sich nach dem Stich einer Biene noch der Stachel in der Wunde, nach einem Wespenstich nicht.